Linzer Torte bzw. Schnitten

 

Linzerschnitten, dachte ich lange, sind ein urschwäbisches Rezept – so wie Hefezopf. Denn beides hatte meine Otto Oma immer vorrätig. Dabei steckt die österreichische Stadt „Linz“ sogar im Namen. Doch jetzt habe ich festgestellt: Das Linzertorten-Rezept meiner Familie kommt aus dem Badischen und stammt aus der Zeit, als Baden zu Vorderösterreich gehörte. Dort wird nämlich Himbeer- statt Johannisbeermarmelade verwendet. Meine Oma hat ihre Jugend in Baden verbracht und das Rezept nach Schwaben mitgenommen. In unserer Familie sind die Linzerschnitten daher ein „Dazukuchen“. Denn egal, wie viele Kuchen es auf einem Familienfest gibt und egal wie viele Gäste kommen: Linzerschnitten kommen immer noch dazu. Ähnlich wie der Hefezopf. Auf unseren Familienfesten gibt es also immer viel Kuchen.

 

 

Für den Linzerteig gelten die gleichen Hinweise wie für den Mürbteig: Möglichst kühl halten, so wenig wie möglich bearbeiten und vorsichtig auswellen – er ist sehr brüchig.

 

Zutaten

 

 

200g Mehl
300g gemahlene Mandeln
150g Zucker
200g kalte Butter
4 Eier
1 TL Zimt
1 Prise Salz
250g Himbeermarmelade

 


 

Vorbereitung:

Wie immer empfehle ich das Mehl als allererstes zu sieben.

 

Los geht's!

Der Teig geht ganz einfach: Du vermischst das Mehl mit den Mandeln, mit Zucker, Salz, Zimt, Butter und den drei Eigelben zu einem glatten Teig. Wichtig ist, dass die Butter frisch aus dem Kühlschrank kommt.

 

Den Teig stellst du nochmal für 30 Minuten in den Kühlschrank. Währenddessen heizt du den Backofen auf 160°C vor.

 

 

Du siehst, der Linzerteig sieht stark aus wie ein Mürbteig.
Du siehst, der Linzerteig sieht stark aus wie ein Mürbteig.

 

Nimm den Teig aus dem Kühlschrank und drücke etwas mehr als 2/3 davon in eine Springform. Wenn du Linzer Schnitten machen möchtest, dann rolle den Teig aus und lege ihn auf ein Blech.

 

Dann bestreichst du denn Teig mit Himbeermarmelade. Den Rest des Teiges wellst du aus und schneidest ihn in Streifen, die du gitterförmig auf die Marmelade legst. Ich nehme mir immer die Zeit und lege die Streifen so, dass es aussieht, als würden sie abwechselnd über- und untereinanderliegen. Musst du aber nicht – jedes Gitter oder Muster ist schön. Du kannst auch mit Ausstecherformen Muster ausstechen und auf die Marmelade legen, das sieht auch gut aus.
 


 

Dein Teigmuster bestreichst du zum Abschluss mit dem Eigelb und dann kann der Kuchen in den Ofen. Das dauert ca. 30-45 Minuten.

 

Das Linzergebäck hält sich bis zu 14 Tagen und schmeckt besser, wenn es nach dem Backen erst eine Weile steht (natürlich in einer Dose o.ä.)

 


 

Geschichte:
Die Linzertorte in Österreich wird mit Johannisbeermarmelade gemacht, dem sogenannten „Ribisl“. Ob die Torte tatsächlich aus Linz stammt, wird indes von Forschern bestritten – als Erfinder kommt auch ein Wiener Konditor mit dem Namen „Linzer“ in Frage. Fest steht: Das erste Linzertorten-Rezept wurde 1653 in der Steiermark notiert. Johann Konrad Vogel popularisierte die Linzertorte 1822 und sorgte für den internationalen Erfolg des Gebäcks.

 



Woher kommt dieses Rezept?

Das Rezept stammt aus dem Rezeptfundus meiner Familie.